Fliegende Steine

Mit dem Steine bemalen hat @flyingstones2.0, so heißt der Instagram Account einer Kollegin von mir, 2020 während des ersten Lockdown begonnen. Als Flugbegleiterin ist sie zu dem Zeitpunkt nicht wirklich viel geflogen und war mit zwei Kindern zu Hause. „Da unser Kindergarten, wie alle anderen, geschlossen war,“ erzählt sie, „habe ich mir Beschäftigung gesucht. Wir sind fast täglich am Rhein gewesen, in einer schönen kleinen Sandbucht und haben gepicknickt, Schiffe gezählt und Steine gesammelt. Die haben wir dann mit nach Hause genommen und angemalt.“

Es gibt viele Gruppen, z.B auf Facebook.
Man bemalt einen Stein und schreibt auf der Rückseite seine Postleitzahl und den Namen der Gruppe, in der man den Stein posten kann, wenn man ihn findet….
@flyingstones hat das ganze ein bisschen erweitert und die Steine auf ihre Reisen mitgenommen, um sie dort auszulegen. Hinten steht ihr Instagram Account. Manche machen ein Foto wenn sie einen Stein gefunden haben, posten es und taggen sie.

Auf die Frage, wie viele Steine sie schon bemalt hat, kann sie nur schätzen. “Es sind sicherlich 500-600 Steine; eben seit 2020….”

Natürlich interessieren mich die Rückmeldungen, die ihr besonders in Erinnerung geblieben sind. Und da gab es einige, erzählt sie. Vor allem wie viele Kilometer sie nach dem Finden oft noch zurücklegen, gefällt ihr. Aber woran sie sich besonders gerne erinnert, war relativ gleich zu Beginn des Projekts. „Wir hatten während des Lockdowns bei uns im Ort einen bemalten Stein an einem schönen alten Baum an der Kirche ausgelegt. Als wir am nächsten Tag dort vorbeiliefen, war der Stein weg. An seiner Stelle lag eine kleine Tüte mit unbemalten Steinen und eine Karte. Eine ältere Dame hatte den Stein gefunden und sich so darüber gefreut, dass sie für uns neue Steine gesammelt und sich für „den Lichtblick“ bedankt hat, den wir ihr mit dem Stein beschert hatten.“

Zum Schluss wollte ich noch wissen, ob es bestimmte Orte gibt, wo sie gerne mal hinmöchte, um dort Steine zu hinterlegen.
„Gerade habe ich einen am Christus in Rio ausgelegt. Ich mag besondere Orte, oder besondere Anlässe. Vielleicht komme ich nochmal nach Island; dort würde ich auch gerne ein paar Steine verteilen.“

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